Herren 80 Premiere

Der Eintrag in die Vereinsannalen des TC Greding ist ihnen jetzt schon gewiss:  Erstmals ging eine Herren 80 (!) Mannschaft für den Tennisclub-Grün-Weiß Greding an den Start.


Im ersten Saisonspiel in der neu gegründeten Herren-80 Bayernliga Nord traf man zuhause auf den TB Erlangen. Zwar ging das Spiel mit null zu drei verloren - doch war es für den Verein ein bemerkenswertes Ereignis. 

 

Zwei mal Jahrgang 1937, viermal Geburtsjahr 1938, einmal Baujahr 1941 – liest man die Geburtsjahrgänge der Gredinger Mannschaft so ist es einfach unglaublich: Sechs der sieben Spieler sind und werden in Kürze stolze 83 bzw. 84 Jahre alt. Kaum zu glauben. Da tanzt der Jüngste im Bunde mit seinen 80 Lebensjahren schon fast etwas aus der Reihe. Und es ist einfach außergewöhnlich: in diesem Alter noch Tennis spielen zu können, noch dazu einen Wettkampf – das ist ein hohes Gut und ein kaum zu schätzender Wert. Die Gredinger Spieler erfreuen sich allesamt noch bester körperlicher und geistiger Gesundheit, nehmen eifrig am Leben teil und pflegen seit vielen Jahren mit Begeisterung den Tennissport. Otto Gilnhammer, Dieter Rother, Hans-Albin Höllinger, Hans Georg Piotrowski, Eckart von Zahn (vom TC Allersberg), Winfrid Frisch und Theo Niederländer werden die grün-weißen Farben in dieser Spielzeit vertreten. Der Kader ist also breit aufgestellt. Und das ist auch nötig. Denn in diesem doch gehobenen Alter ist das eine oder andere Zipperlein nicht auszuschließen. Zwar werden in der Bayernliga nur zwei Einzel und ein Doppel gespielt, doch warten immerhin sechs Spiele mit weiten Auswärtsfahrten. In der Liga warten echte Kaliber wie Blau-Weiß Würzburg, Baur SV Burkunstadt oder Grün-Weiß Bayreuth. Doch die Gredinger Mannschaft hat sich gut vorbereitet. Zwar fiel die Hallensaison wegen Corona flach – doch seit der Platzöffnung sah man die Senioren doch sehr häufig auf der Anlage trainieren.    

Zum Auftakt wartete ein echtes „Brett“. Die Mannschaft des TB Erlangen, die mit ihren zwei Spitzenspielern angereist war: Heinrich von Pierer, früherer Oberligaspieler (damals die höchste deutsche Spielklasse). Dazu Detlef Nester, der sogar in der Weltrangliste geführt wurde. Die Klasse von Heinrich von Pierer bekam gleich Otto Gilnhammer im Spitzeneinzel gegen zu spüren. Doch Gilnhammer biss sich ins Match, hielt gut mit und hatte mehrmals einen 40:15 Vorteil, konnte aber seine Spielbälle nicht nutzen. In Match zwei hatte Winni Frisch gegen Detlev Nester eine nahezu unlösbare Aufgabe vor sich, hielt sich dabei aber recht wacker. Vollkommen ausgeglichen war dagegen das Doppel – seit Jahren die Gredinger Paradedisziplin. Das eingespielte Spitzendoppel Otto Gilnhammer und Hans Georg Piotrowski brachte den haushohen Favoriten in Satz eins so richtig zum Wanken. Eine kleine Sensation bahnte sich an. Gilnhammer mit seiner starken Vorhand von der Grundlinie, Piotrowski mit durchdachtem Offensivtennis am Netz und aus dem Halbfeld, machten dem „Golliath“ das Leben sichtlich schwer. Der erste Satz ging ganz knapp mit sechs zu vier an Erlangen. In Satz zwei ging dann bei extremer Hitze  etwas die Energie aus, so dass das Doppel letztendlich an die Gäste ging. 

Insgesamt sahen die Zuschauer ein faires Match. „Uns ist vor allem die Geselligkeit wichtig“, so Mannschaftsführer Otto Gilnhammer. Und die   wurde nach dem Spiel ausgiebig gepflegt. Der gesamte Gredinger Kader war versammelt. Besonders erwähnenswert: die Tennisfreunde von der Herren 75 Mannschaft aus Allersberg, mit denen man eine Spielgemeinschaft pflegt, waren allesamt angereist, um den Bayernligaauftakt zu verfolgen und die Gredinger Mannschaft zu unterstützen. Nach einer Woche Pause steht dann das nächste Spiel an. Her geht es schlappe 121 Kilometer nach Norden in die Hauptstadt von Oberfranken. Hier wartet ein Gegner mit den gleichen Vereinsfarben auf die Gredinger: der TC Grün-Weiß Bayreuth.   

 

Herren 80 Bayernliga TC Greding – TB Erlangen 0:3

Gilnhammer O.

1:6/0:6

Frisch W.

0:6/0:6

Gilnhammer/ Piotrowski H.G

4:6/1:6